Das erste Online-Landestreffen fand am 20.2.2021 statt, es war auch das erste an dem ich teilgenommen habe.
Los ging es mit einem Vortrag von Dr. Ruth Gütter, der Referentin für Nachhaltigkeit der EKD zum Thema:
„Die Corona Krise und die ökologische Krise eine neue Chance für Nachhaltigkeit?“
Woher kommt das Corona Virus?
Der Ursprung des Virus von einem Wildtiermarkt in China ist allgemein bekannt. Doch dass gefährliche Zoonosen zunehmen vielleicht nicht: HIV, Ebola, Zeka, SARS. Sie hängen nach Auskunft von Biologen und Epidemiologen mit der Einschränkung der Lebensräume von Wildtieren (und Nutztieren), dem Verlust der Artenvielfalt und dem Abholzen der Wälder zusammen.
Der Zukunftsforscher Matthias Horx meint dazu: „Vielleicht war der Virus nur ein Sendbote aus der Zukunft. Seine drastische Botschaft lautet: Die menschliche Zivilisation ist zu dicht, zu schnell, zu überhitzt geworden. Sie rast zu sehr in eine bestimmte Richtung, in der es keine Zukunft gibt. Aber sie kann sich neu erfinden.“
Die Auswirkungen treffen alle, aber nachhaltige Gesellschaften sind resilienter
Es macht einen Unterschied, ob ich diese Pandemie in einem Flüchtlingslager auf Lesbos, in einem Armenviertel in Rio de Janeiro, in Norditalien oder in Deutschland erlebe. Diese Faktoren erinnern an die hohe Relevanz der Sustainable Development Goals (SDG), die Ziele für nachhaltige Entwicklung, die die Staatengemeinschaft 2015 beschlossen haben. Einige davon erweisen sich jetzt als lebens-entscheidend auch im Kampf gegen das Coronavirus:
- Schutz vor Armut und Hunger (SDG 1 und 2),
- Zugang zu einem guten und bezahlbaren Gesundheits-system (SDG 4),
- Zugang zu Wasser und Hygienesystemen (SDG 6),
- Achtung der Menschen-rechte, verantwortliche und demokratische Regierungs-führung (SDG 16).
- Der Schutz der Artenvielfalt (SDG 15), hat hier im Hinblick auf die Ursachen für die Zunahme der Viren-krankheiten eine hohe Bedeutung.
Die Corona Krise als ein Weckruf
Die Corona Krise macht die Verantwortung des Menschen für gefährliche Überschreitungen der ökologischen Grenzen (konkret die Beschneidung der Lebensräume von Tieren und die Abholzung von Wäldern) sichtbar.
Zukunftsforscher und Soziologen zeigen in eindrücklichen Szenarien auf, wie sich die Welt nach der Corona Krise wirtschaftlich, gesellschaftlich, politisch und sozial zum Positiven verändern könnte, wie nachhaltige Entwicklung uns resilienter machen und präventiv gegen neue Krisen wirken könnte.
Der Glaube an Gottes Schöpfermacht und Fürsorge
„Wer an Gott glaubt, der aus dem Nichts das Sein erschuf, der glaubt auch an den Gott, der Tote lebendig macht. Darum hofft er auf die neue Schöpfung von Himmel und Erde. Sein Glaube macht ihn bereit, der Vernichtung auch dort zu widerstehen, wo menschlich gesehen nichts mehr zu hoffen ist. Seine Hoffnung auf Gott verpflichtet ihn auf die Treue zur Erde“. (Jürgen Moltmann)
Nach dem sehr interessanten Vortrag, den ich hier nur in Stichpunkten skizzieren konnte (Nähere Infos dazu finden sie hier: www.ekd.de/nachhaltigkeit), tauschten wir uns in Kleingruppen zum Thema aus.
Am Nachmittag wurde dann die „Blühpakt Allianz zwischen der Bayerischen Staatsregierung und der ELKB“ vorgestellt.
Auch über das „grüne Datenkonto“ wurde informiert. Dort können die Energieverbräuche der Kirchengemeinden erfasst werden.
Auch das „Integrierte Klimaschutzkonzept der ELKB“ wurde vorgestellt. Die Landessynode in Lindau hat im März 2019 beschlossen, dass die Evangelisch Lutherische Kirche in Bayern einen angemessenen Beitrag zum Erreichen des 2 Grad Ziels bis 2050 leisten will bis hin zur Klimaneutralität.
Auch wie die ELKB die örtlichen Umweltbeauftragten unterstützt, wurde vorgestellt. So unterstützen seit dem 1. Dezember 2020 zwei Klimaschutzmanager*innnen die Kirchengemeinden, wenn es darum geht, effiziente Wege für den Klimaschutz vor Ort zu finden.
Andreas Eckel, Umweltbeauftrager der Kreuz-Christi Kirche