Partnerschaftstreffen in Petersberg vom 1-3 Februar 2019
Beim jährlichen Tansania-Partnerschaftstreffen diskutierten in diesem Jahr etwa 60 Teilnehmer ein Wochenende lang über das Thema:
walking side by side, Partnerschaft neu denken.
Man fragt sich: war denn die bisherige Partnerschaft falsch, ausgetreten, in die Jahre gekommen? Oder ist unsere Partnerschaft ein Auslaufmodell?
Am Freitagabend versuchten wir uns dem schwierigen Thema zu nähern über kreative Bibelarbeiten. Dabei haben wir z.B. die Verzweiflung und Freude der Emmausjünger, denen der auferstandene Jesus die Augen geöffnet hat, durch verschiedene Elemente wie Kneten, Dichten, malend oder schauspielernd ausgedrückt. Ein vielversprechender Auftakt.
Es gab dann am Samstag Gruppenarbeiten zum Erfahrungsaustausch und Fragen zu unserer Selbst und Fremdwahrnehmung-das ist typisch für uns, das ist typisch für unsere Partner, das halten unsere Partner vermutlich für typisch an uns. Zusammen mit den Afrikanern merkten wir, dass unsere gegenseitigen Einschätzungen ganz schön daneben liegen können. Da ist gegenseitiges Hinhören und Offenheit gefragt. Was erwartet der andere, was will er für mich tun? Fühlt er sich unterstützt durch meine finanziellen Zuwendungen oder abhängig, weil er nur der Empfangende ist? Wo nehmen wir seine Hilfe an? Geldgeschenke können eine Frucht der Partnerschaft sein, nicht der alleinige Sinn.
Kirchenrat Hans-Martin Gloel sprach zum Thema Außenbeziehungen in der ELKB, die sehr vielfältig sind. Die Kirche als Global Player gab es schon vor der Globalisierung und sie ist deshalb ein wichtiger politischer Partner. Im kirchlichen Entwicklungsdienst tritt sie ein für Gerechtigkeit, sie versteht Entwicklung als Befreiung, nicht nur im wirtschaftlichen Bereich.
In der Podiumsdiskussion wurde dann noch mal hervorgehoben: wir begegnen uns als Freunde, wir lernen von der afrikanischen Spiritualität und ihrer Sprachfähigkeit im Glauben, Durch den gegenseitigen Austausch entsteht etwas Neues, wir sind eine weltweite Kirche in Bewegung. Das gilt es zu schützen und zu pflegen.
Durch diese vielen verschiedenen Formen wie Vorträge, Diskussionen, Gruppenarbeiten war das Treffen in Petersberg wieder richtig cool und kurzweilig. Natürlich kam auch die Geselligkeit z.B. im Bierstüberl und beim Essen nicht zu kurz. Dazu noch als Höhepunkt das Feierabendmahl am Samstagabend, mit afrikanischen Liedern und feierlicher Wohlfühlatmosphäre. Schade für alle, die nicht dabei sein konnten.
Angelika Dörr